Eskalator
Interaktive Installation
studio fatal
2020 bis 2023
Die archäologische Daueraustellung des smac füllt die zentralen Räume im ehemaligen Kaufhaus Schocken. Zu Beginn der 1930er Jahre war dieser Ort mit seinem modernen Menschenbild und dem breiten, erschwinglichen Sortiment ein Anziehungspunkt im Herzen der Stadt. Unsere Installation Eskalator knüpft an die damals hochmoderne Abteilung “Sprechapparate und Platten” an, in der frisch gepresste Orchesterwerke und neueste Schlager erschallten und sich mit der Geräuschkulisse der Etage verflochten.
Die Klänge jener Jahre sind heute verloren. Eskalator nähert sich ihnen deshalb mit bewährten archäologischen Verfahren: Bei dem fragilen Apparat tastet sich die Nadel eines Plattenspielers in der Zeit zurück und spürt unverstärkt Tonspuren nach, die so niemals aufgezeichnet wurden. Die sieben Kompositionen sind eine akustische Annäherung an die Blütezeit des Schocken vor der Enteignung durch die Nationalsozialisten und eine tiefe Verbeugung vor dem Pioniergeist der jüdischen Unternehmer Simon und Salman Schocken.
Präsentation im Internet
Die Pandemie hat von 2020 bis 2022 die Ausstellung vor Ort verhindert, verschoben und wieder verhindert. In dieser Zeit haben wir Eskalator aber gefilmt und besprochen, fotografiert und in Leichter Sprache erklärt. Entstanden ist dabei eine Online-Katalogfassung, die euch die Installation so nahe bringt, wie es ohne Museumsbesuch nur geht. Hereinspaziert! Zur Internet-Seite Eskalator
Die sieben Musikstücke auf dem gleichnamigen Album Eskalator gibt es digital und als limitierte Vinyl-Edition auch auf der Musik-Plattform Bandcamp. Zum Konzept-Album Eskalator
Präsentation im Museum
Das lange Warten hat sich gelohnt: Im Mai 2023 könnt ihr die interaktive Installation Eskalator endlich im smac erleben! Der Auftakt am 13. Mai 2023 steht dabei ganz im wuseligen Trubel der Museumsnacht. Vom 14. bis 21. Mai haben wir die Ehre, Eskalator im Rahmen der Tage der jüdischen Kultur zu präsentieren.