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Eine Spielzeughand aus glibberigem, orangefarbenem Silikon haftet quer an einer Wand.

Niemandsland
Glibberhand und Leerkapsel
Station n°1

Konsum ohne Ladenschluss

Im ganzen Land trifft man auf Verkaufsautomaten: Maschinen, die einfache Dienstleistungen vollbringen oder Waren ausgeben. Dazu ist kein Personal nötig. Die Automaten funktionieren allein und werden lediglich regelmäßig neu befüllt und gewartet. Es gibt diese Geräte in allen Bereichen: Am weitesten verbreitet sind Geldtransaktionsautomaten und solche für den Fahrschein-Kauf oder den Erwerb von Parkscheinen. Doch werden auch alle erdenklichen Formen von Speisen und Getränken verkauft. Allein die Zahl dieser Snack-Automaten wird auf etwa 400.000 Stück geschätzt. Da die Waren – oder Dienstleistungen wie beispielsweise das Anfertigen von Passbildern – rund um die Uhr verfügbar sind, wird die Nachfrage der Konsumenten voll ausgenutzt. Die Einnahmen für die Betreiber steigen jedoch vor allem durch die Einsparung der Lohnkosten, da die Vollautomatik die Anwesenheit von Angestellten überflüssig macht. Neben Zigaretten, Kaugummis und Kondomen können auch Blumen, Zeitungen und sogar Jeans automatisch entnommen werden. Nicht nur Briefmarken, sondern auch zu empfangene Post-Pakete werden von Maschinen ausgegeben. An vielen Tankstellen wird der Kunde von einer computergenerierten Stimme durch den Befüllungs- und Bezahlprozess geleitet und bei einigen Airlines wurden die mit realen Mitarbeitern besetzten Schalter längst durch Check-In-Automaten ersetzt. So ist es recht problemlos möglich, den ganzen Tag mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem eigenen Auto unterwegs zu sein und die unterschiedlichsten Dinge zu erledigen, ohne notwendigerweise mit einem anderen Menschen zu sprechen.

„Gewinnbringende Automaten“ oder „Geldspielautomaten mit Gewinnmöglichkeit“ nennt die Unterhaltungsbranche Geräte, an denen nach Geldeinwurf ein Spiel seinen Verlauf nimmt. Dabei können Betätigungen der Mitspielenden und bestimmte Zufallsereignisse auf das Ergebnis Einfluss nehmen. Landesweit sind etwa 80.000 Menschen süchtig danach, all ihr Geld in der Hoffnung auf einen Gewinn in solche Automaten zu werfen. Der Hersteller von sogenannten „Gold-to-go“-Automaten wirbt stattdessen damit, dass Kunden unterwegs an Flughäfen und Bahnhöfen mit dem Erwerb von Goldbarren in höchste Sicherheit investieren können. Diese Entwicklung sei eine aus der Not der Finanzkrise geborene Chance, die das Vertrauen in das Weltfinanzsystem wieder stärken solle. Allerdings sind die Goldautomaten die Einzigen, bei denen dem Käufer ein Rückgaberecht eingeräumt wird.

Eine Spielzeughand aus glibberigem, orangefarbenem Silikon haftet quer an einer Wand. Daneben hängt ein Kästchen mit einem nach unten führenden Kabel.
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